Health-Kolumne Seesicht 03/2021
In den letzten Ausgaben der SEESICHT durfte ich Ihnen mit der Niere eines der ...
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16. Oktober 2021
Kunst in der Nephro am See! Wir haben wichtige Stationen unseres Lebens und Schaffens in der Schweiz anhand von Plakaten aus den Jahren 1930-1949 eingefangen. In Kooperation mit Tomas Rabara von PLACART ist so eine kleine Sammlung entstanden, die Ihnen den Aufenthalt angenehmer machen soll. Viel Freude beim Entdecken.
Es war einmal, da bezauberten Plakate – man mag es heute kaum glauben – selbst den eiligen Passanten. Ob sie für Produkte warben oder für Ferienorte, für Veranstaltungen oder Ideen: Das Streben nach der kühnen, Aufmerksamkeit erregenden Synthese von Bild und Text trieb die Urheber dieser Auftragsarbeiten stets von Neuem zu frischen, kraftvollen Lösungen. Ihrem Reiz kann sich bis heute niemand entziehen. Es sind Zeugen längst vergangener Zeiten, die vielleicht nicht besser waren, in denen Kunst und Kommerz aber auf eine Weise harmonierten wie seither nie wieder.
In der Schweiz um 1900 aufgekommen, wurden Plakate zunächst von bildenden Künstlern entworfen, dann auch von Vertretern der sich entwickelnden Gilde der Gebrauchsgraphiker. Gedruckt haben sie anschliessend Meister ihres Fachs in satten Farben und schweiss-treibender Handarbeit – meist als Lithographien von fast schon tonnenschweren Kalksteinen –, ehe im Verlauf der 50er-Jahre das verstärkte Aufkommen der Photographie und der Siegeszug des günstigeren Offset-Drucks den Anfang vom Ende des lithographier-ten Plakats einläuteten.
Dass einzelne Blätter der damals in einer Auflage von meist wenigen hundert Exemplaren bis heute überlebt haben, ist oft reiner Zufall. Es handelte sich nun mal um unhandliche Gebrauchsgegenstände, auf dünnes Papier gedruckt, für den Aushang bestimmt und damit eigentlich dem Untergang innert weniger Wochen geweiht – weil sie von Wind und Wetter zerstört oder wieder abgerissen bzw. über-klebt wurden. Dementsprechend rar sind Originale Plakate heute; weshalb besonders gelungene und besonders gut erhaltene Plakate überaus begehrte Sammlerstücke sind.
Tomas Rabara | PLACART, Zürich
Niesen
Leo Keck (1906–1987)
Lithographie, gedruckt um 1933
bei Fretz, Zürich
Zürich
Alex Walter Diggelmann (1902–1987)
Lithographie, gedruckt 1949
bei J. C. Müller, Zürich
Bern
Bernhard Reber (1910–1992)
Lithographie, gedruckt 1934
bei Steiger, Bern
Montreux
Marguerite Bournoud-Schorp (1909–1997)
Lithographie, gedruckt 1943
bei Trüb, Aarau
Flims
anonym, nach einer Photo von Jules Geiger (1898–1987)
Lithographie, gedruckt um 1938
bei Kümmerly & Frey, Bern
Lausanne Ouchy
René Martin (1891–1977)
Lithographie, gedruckt 1930
bei Marsens, Lausanne
Zürichsee
Otto Baumberger (1889–1961)
Lithographie, gedruckt 1935
bei Wolfensberger, Zürich