Nierenerkrankungen: Das schleichende Gesundheitsrisiko.

10. März 2022

Weltnierentag 2022: Schliessen wir die Wissenslücke zu einer besseren Nierenversorgung

850 Millionen Menschen sind von chronischen Nierenerkrankungen (CKD) betroffen, über 2 Millionen Menschen weltweit bekommen Dialyse oder leben mit einer Spenderniere.

Da Nierenerkrankungen jedoch meist unbemerkt verlaufen, ist es schwierig zu verstehen, was man in der Regel nicht sehen oder fühlen kann, und daher auch nicht weiß, wann man etwas unternehmen muss. Die Fähigkeit zu wissen, wann gehandelt werden muss, wird durch eine bessere Gesundheitsaufklärung des Patienten verbessert. Dies kann nur gelingen, wenn Gesundheitsdienstleister in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit nierenkranken Menschen effektiv kommunizieren und aufklären, anstatt die Gesundheitskompetenz als ein Defizit des Patienten zu begreifen.

Am 10. März 2022, dem Weltnierentag, gilt der folgende Aufruf zum Handeln: "Nierengesundheit für alle - Schließen wir die Wissenslücke für eine bessere Nierenversorgung". Dieser Aufruf zum Handeln zielt darauf ab, dass Menschen sich der Krankheit bewusst werden und aktiv überlegen, welche Maßnahmen zur Nierengesundheit, einschließlich der Gesundheitsaufklärung, sie persönlich ergreifen können.

Agnes Fogo, Präsidentin der International Society of Nephrology (ISN), und Siu-Fai Lui, Präsident der International Federation of Kidney Foundations - World Kidney Alliance (IFKF-WKA), leiten gemeinsam die Kampagne zum Weltnierentag (WKD). Sie bekräftigen, dass die Nierenverbände im Hinblick auf den Weltnierentag 2022 den Schwerpunkt nicht mehr auf die mangelnde Gesundheitskompetenz der Patienten, sondern auf die Verantwortung von Ärzten, Gesundheitsdienstleistern, anderen Gesundheitsorganisationen und gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern legen müssen.

Eine bessere Qualität der Kommunikation von Anbietern von Nierenbehandlungen würde Patienten und Pflegepersonal besser unterstützen. "Die Fähigkeit, Gesundheitsinformationen über CKD und ihre Behandlung zu bewerten, zu verstehen und zu nutzen, ist ein Recht für Patienten und Pflegende auf der ganzen Welt", betont Professor Kamyar Kalantar-Zadeh, Mitvorsitzender des gemeinsamen WKD-Kontrollausschusses für IFKF-WKA, Abteilung für Nephrologie und Hypertonie und Nierentransplantation, der Universität von Kalifornien Irvine, USA. Darüber hinaus sind "aussagefähige und authentische Informationen für politische Entscheidungsträger von entscheidender Bedeutung. Es gibt noch viel zu tun, um das Bewusstsein über das Ausmaß der CKD- Belastung in der Bevölkerung zu schärfen. Ohne wirksame Kommunikation erreichen viele gute Ideen und Lösungen nicht jene Bevölkerungsgruppen und Länder, in denen sie gebraucht werden", erklärt Professor Robyn Langham, ISN- Mitvorsitzende des gemeinsamen WKD-Kontrollausschusses mit Sitz an der Universität von Melbourne in Australien.